4.10 - 11.10.2015
Ausstellung
Eröffnung: 4.10.2015, 17 Uhr. Einführung: Katharina Mayer
mit Werken von Wulf Aschenborn, Ingrid Bacher, Thomas Brandt, Gabriele Fecher, Armin Hartenstein, Susanne Hartmann, Thomas Keller, Hanna Koch, Christoph Korn, Julia Kroepelin, Norbert Kraus, Ubbo Kügler, Katharina Mayer, Emanuel Mir, Stephan Pabst, Mads Dahl Pedersen, Gerhard Richter, Frank Schablewski, Helmut Schweizer, Anne Wissmann, Miki Yui
Auf der Suche nach dem existentiellen Bild
“...wie wenig wir festhalten können, was alles und wie viel ständig in Vergessenheit gerät, mit jedem ausgelöschten Leben, wie sich die Welt sozusagen von selbst ausleert, indem die Geschichten, die an den ungezählten Orten und Gegenständen haften, welche selbst keine Fähigkeit zur Erinnerung haben, von niemandem je gehört, aufgezeichnet oder weitererzählt werden.” (W.G. Sebald. In: Austerlitz)
Immer wieder die Frage stellen: Was ist das existenzielle Bild? Der Traum führt uns in seine Richtung, weil unverstellt. Er gibt preis und verdeckt, lässt verschwinden und auftauchen. Gleichzeitig palaverter nur und macht uns zu Lacan`schen „Parlètres“, diesen Sprechwesen, welcheTräume produzieren, ohne sie erklären zu können. Das Gelöschte ist all das, was wir erinnern möchten und nicht mehr finden können. Es ist nichts Materielles. Daher ist das existentielle Bild immer auch ein Bild vom Verschwinden und rückt in die Nähe des Zustandes von Schlaf, Unbewusstem und zum Tod. Prozesse des Löschens gibt es überall, bewusst und unbewusst. Clear Memory ! Löschen und klären ! Sehnsucht nach dem totalen Anfang oder dem totalen Ende? Monatelang trug ich die alten Erinnerungs - und Familienfotos meiner verstorbenen Mutter mit mir herum. Im Kopf und dann auch im Koffer. Verbrennen?Wegwerfen? Weglegen? Deponieren? Archivieren? Toten? Im Kopf lebt sie ja weiter und ist gleichzeitig unwiderruflich weg aus dieser materiellen Welt. An der Umsetzung dieses Löschvorgangs bin ich gescheitert. Ich hab es nur geschafft, die Bilder umzudrehen. Immerhin haben die blanken Rückseiten eine beruhigende Wirkung. Das existentielle Bild sucht Transformation und verbündet sich daher oft mit den Prozessen des Erinnerns und Löschens. (Katharina Mayer)